Sonnenschutzmittel im Test: Nur die Hälfte lässt jubeln (2025)

Alle Fragen im Überblick

UV-Strahlung und Licht­schutz­faktor

  • Was ist der Unterschied zwischen UVA- und UVB-Strahlung?
  • Worin unterscheiden sich chemische und mineralische Sonnen­schutz­filter?
  • Was bedeutet der Sonnen- oder Licht­schutz­faktor (SPF/LSF) auf dem Sonnen­schutz­mittel?
  • Wie hoch sollte der Sonnen­schutz­faktor mindestens sein?
  • Wie hoch sollte der Sonnen­schutz­faktor für Kinder sein?
  • Wer braucht außerdem noch hohen Schutz?

Gesundheitliche Aspekte

  • Können UV-Filter der Gesundheit schaden?
  • Auf einigen Produkten steht „ohne Octocrylen“. Was ist davon zu halten?
  • Weshalb steht der UV-Filter Homosalat in der Kritik?
  • Sind Nanop­artikel in Sonnen­schutz­mitteln unbe­denk­lich?
  • Was ist mit anderen kritischen Stoffen?
  • Kann die Haut auch gesund bräunen?
  • Kann die Haut trotz Sonnen­schutz Vitamin D herstellen?

Die richtige Anwendung

  • Wie viel Sonnen­creme sollte aufgetragen werden?
  • Wie lange sind Sonnen­schutz­mittel halt­bar?
  • Welchen Schutz bieten Textilien?
  • Wie lassen sich auf der Kleidung Flecken durch Sonnen­schutz­mittel vermeiden?

Sonnen­creme und Baden

  • Was bedeutet eigentlich „wasser­fest“?
  • Heißt „Wet Skin“ auto­matisch auch wasser­fest?

Sonnen­schutz­mittel und Umwelt

  • Gefährden chemische UV-Filter in Sonnen­schutz­mitteln die Umwelt?
  • Sind mineralische Filter in Nano­partikelgröße umwelt­schädlich?

UV-Strahlung und Licht­schutz­faktor

Was ist der Unterschied zwischen UVA- und UVB-Strahlung?

Die Abkür­zung UV-Strahlung steht für die ultra­violette Strahlung im Sonnenlicht. Sie wird unterteilt in längerwel­lige UVA- und kurz­wellige UVB-Strahlen. Die UVA-Strahlen dringen tiefer in die Haut ein und werden für früh­zeitige Falten­bildung und Hautalterung verantwort­lich gemacht, UVB-Strahlen können einen Sonnenbrand hervorrufen. Lang­fristig können sowohl UVA- als auch UVB-Strahlen Haut­krebs verursachen. Um Verbrennungen und andere Hautschädigungen zu vermeiden, sollte die Haut vor allem in den sonnenreichen Monaten, etwa von April bis Oktober, stets gut geschützt sein – sowohl vor UVA- als auch vor UVB-Strahlung.

Test Sonnencreme für Erwachsene
Test Sonnencreme für Kinder

Worin unterscheiden sich chemische und mineralische Sonnen­schutz­filter?

Organische Filter absorbieren die UV-Strahlung und geben sie in Form von Wärme wieder ab. Mineralische Filter – auch physika­lische Filter genannt – bestehen aus Pigmenten, die wie unzäh­lige kleinste Spiegel auf der Haut UV-Strahlen reflektieren und so fernhalten. Erlaubt sind generell nur nachgewiesen gesundheitlich unbe­denk­liche Filter. In Einzel­fällen können sie wie alle Inhalts­stoffe Allergien oder Unver­träglich­keiten auslösen. Damit sich die mineralischen Filter nicht als weiß­licher Film auf der Haut ablagern, vermahlen Hersteller diese oft zu winzigen Nanop­artikeln. Sie müssen auf der Packung in der Liste der Inhalts­stoffe mit dem einge­klammerten Wört­chen „Nano“ gekenn­zeichnet werden.

Was bedeutet der Sonnen- oder Licht­schutz­faktor (SPF/LSF) auf dem Sonnen­schutz­mittel?

Der Sonnen­schutz­faktor (kurz SPF: Sun Protection Factor) – auch Licht­schutz­faktor (LSF) genannt – gibt an, wie viel Mal länger als ohne Sonnen­schutz­mittel man sich mit dem jeweiligen Produkt auf der Haut ungefähr der Sonne aussetzen kann, ohne dabei einen Sonnenbrand zu bekommen. Die Angabe des Faktors bezieht sich nur auf UVB-Strahlen und wird europaweit von den meisten Herstel­lern einheitlich bestimmt.

Es gilt: Je größer die SPF-Zahl, desto länger die Schutz­dauer. Bei besonders hell­häutigen Menschen und Kindern kann sich ungeschützte Haut schon nach fünf bis zehn Minuten in der Sonne röten. Tragen Sie ein Sonnen­schutz­mittel mit Schutz­faktor 30 auf, verlängert sich diese Zeitspanne theoretisch um etwa das 30-fache – also auf 150 bis 300 Minuten.

Sie sollten diese Zeiten aber keinesfalls ausreizen, sondern spätestens nach rund zwei Dritteln der errechneten Schutz­zeit lieber raus aus der Sonne.

Wichtig: Selbst Nach­cremen kann die Schutz­wirkung nicht intensi­vieren oder die einmal errechnete Schutz­zeit gar verlängern. Die Haut braucht eine Pause von der Sonne.

Wie hoch sollte der Sonnen­schutz­faktor mindestens sein?

Seit 2006 gibt es für Sonnen­schutz­mittel Kriterien zur Mindest­wirk­samkeit gegen UVB- und auch UVA-Strahlen. Ein Produkt gilt danach nur als Sonnen­schutz­mittel, wenn es mindestens den Sonnen­schutz­faktor 6 aufweist und der UVA-Schutz­faktor mindestens ein Drittel des angegebenen SPF beträgt. Ein Sonnen­schutz­mittel mit dem SPF 30 muss also mindestens einen UVA-Schutz von 10 aufweisen.

Mittel mit dem Sonnen­schutz­faktor von 6 bis 10 bieten ein nied­riges Schutz­niveau, solche mit einem SPF zwischen 15 und 25 ein mitt­leres, die mit einem SPF von 30 bis 50 einen hohen Schutz. Ein sehr hohes Schutz­niveau bieten Produkte mit dem SPF 50+. Grund­sätzlich gilt: Je heller der Haut­typ, desto höher sollte der SPF gewählt werden.

Wie hoch sollte der Sonnen­schutz­faktor für Kinder sein?

Kinder­haut braucht einen hohen bis sehr hohen Sonnen­schutz­faktor – mindestens 30, am besten 50+. Der Grund: Kinder­haut ist anders aufgebaut als die Erwachsener und besonders schutz­bedürftig. Außerdem ist die Sonnen­exposition in der Kindheit ein wichtiger Faktor für die spätere Entstehung von Haut­krebs.

Manche Eltern befürchten, dass Sonnen­schutz­filter vor allem bei Babys und Klein­kindern Allergien auslösen könnten. Für derartige Annahmen liegen nach Einschät­zungen von Dermatologen jedoch keine ausreichend wissenschaftlichen Studien vor. Haut­re­aktionen wie die umgangs­sprach­liche „Sonnenallergie“ können auch durch eine unge­wohnt hohe Dosis Sonnenlicht entstehen – etwa im Früh­jahr, wenn die Haut nach dem Winter nicht mehr daran gewöhnt ist. Eltern sollten keinesfalls auf umfassenden Schutz vor Sonnen­strahlen verzichten: Pralle Mittags­sonne, etwa zwischen 11 und 15 Uhr, ist für alle Kinder tabu.

Babys und Klein­kinder im ersten Lebens­jahr sollten am besten immer im Schatten bleiben. Darüber hinaus bietet vor allem Kleidung Schutz. Sie sollte aus dicht gewebtem Stoff sein. Unbe­deckte Haut­stellen wie das Gesicht sollten mit einem Sonnen­schutz­mittel mit hohem oder sehr hohem Sonnen­schutz­faktor einge­cremt sein.

Grund­sätzlich können Kinder und Erwachsene dieselben Sonnen­cremes verwenden. Ein paar Besonderheiten und Vorteile bieten Kinder­sonnen­schutz­mittel aber: Sie haben meist einen besonders hohen Sonnen­schutz­faktor. In unseren Tests von Sonnenschutzmitteln für Kinder zeigte sich außerdem, dass sie laut den Angaben der Anbieter häufig parfum­frei sind und ohne Duft­stoffe auskommen. Das ist für Kinder wichtig, die auf Duft­stoffe allergisch reagieren.

Wer braucht außerdem noch hohen Schutz?

Hell­häutige. Haut­ärzte unterscheiden sechs Haut­typen. Die ersten beiden haben helle bis sehr helle Haut, die unge­schützt schnell verbrennt. Der keltische Haut­typ (Typ 1) hat meist hell­blondes bis rotes Haar, der nordische (Typ 2) oft blondes, teils braunes Haar. Beide haben häufig helle Augen und Sommer­sprossen. Wer unsicher ist, was seinen Typ angeht, kann ihn vom Haut­arzt bestimmen lassen.

Wasser­sportler. Noch in einem Meter Wasser­tiefe behalten UVB-Strahlen 50 Prozent ihrer Intensität, UVA-Strahlen 80 Prozent. Schwimmer, Schnorchler, Surfer und Taucher bekommen sie meist über Stunden direkt ab.

Kranke. Immun­geschwächte und organ­trans­plantierte Menschen sowie Personen, die bereits an Haut­krebs oder einer Vorstufe davon leiden, brauchen einen hohen Sonnen­schutz.

Urlauber. Viele zieht es in den Süden. Je näher das Ferien­ziel am Äquator liegt, desto intensiver die UV-Strahlung und umso größer das Sonnen­brandrisiko.

Gesundheitliche Aspekte

Können UV-Filter der Gesundheit schaden?

In Kosmetika, die inner­halb der Europäischen Union (EU) hergestellt sind, dürfen nur Filter zum Einsatz kommen, die laut EU-Kosmetik­ver­ordnung offiziell als Sonnen­schutz­filter zugelassen sind. Und diese Zulassung erhalten sie nur dann, wenn sie den Nach­weis erbringen können, gesundheitlich unbe­denk­lich zu sein. Allerdings: Es ist nie auszuschließen, dass selbst zugelassene UV-Filter bei Menschen mit besonders empfindlicher Haut in Einzel­fällen Allergien oder Unver­träglich­keiten auslösen. Wenn Sie den Verdacht haben, wechseln Sie das Produkt.

Auf einigen Produkten steht „ohne Octocrylen“. Was ist davon zu halten?

Octocrylen ist ein zugelassener UV-Filter, der vor einiger Zeit in die Diskussion geraten ist: Zunächst befürchteten Kritiker, er könnte in das Hormon­system eingreifen. Der Wissenschaftliche Ausschuss für Verbrauchersicherheit der EU (SCCS) hat die wissenschaftliche Studien­lage geprüft. Danach gilt die zulässige Höchst­konzentration von Octocrylen in Kosmetika weiterhin als sicher – sie liegt bei 10 Prozent vom Gesamt­produkt. Seit 2018 wurde sie von keinem Sonnen­schutz­produkt in unseren Tests über­schritten.

Erst kürzlich wiesen Wissenschaftler nach, dass Sonnen­schutz­mittel mit Octocrylen auch Benzophenon enthalten können – als Verunreinigung oder, im Verlauf der Zeit, als Abspalt­produkt des Octocrylens. Benzophenon gilt als möglicher­weise krebs­er­regend. Anhand der dürftigen Daten­lage ist ein Gesund­heits­risiko zurzeit aber nicht klar abschätz­bar. Der SCCS fordert, dass Anbieter ihre Sonnen­schutz­mittel streng kontrollieren und den Benzophen­ongehalt im Spuren­bereich halten sollten. In unseren Test­tabellen geben wir an, welche Produkte welche UV-Filter enthalten. So können Verbrauche­rinnen und Verbraucher selbst entscheiden, ob sie ein octocrylenhaltiges Sonnen­schutz­mittel verwenden möchten. Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe rät, octocrylenhaltige Produkte nach Ablauf des aufgedruckten Mindest­halt­barkeits­datums nicht mehr zu verwenden.

Weshalb steht der UV-Filter Homosalat in der Kritik?

Der Sonnen­schutz­filter Homosalat steht im Verdacht, in das Hormon­system einzugreifen. Unter Berück­sichtigung dieser Bedenken ist der Wissenschaftliche Ausschuss für Verbrauchersicherheit der EU (SCCS) inzwischen der Ansicht, dass Homosalat als UV-Filter nur bis zu einer Konzentration von 7,34 Prozent sicher ist – und das auch nur in Kosmetik­produkten speziell für das Gesicht. Für Kosmetika, die nicht ausschließ­lich zur Gesichts­pflege vorgesehen sind und Homosalat enthalten, gilt derzeit eine Über­gangs­frist: Ab dem 1. Januar 2025 dürfen sie nicht mehr in den Verkehr gebracht werden, ab 1. Juli 2025 nicht mehr im Handel angeboten werden.

In unseren Tests der vergangenen Jahre zeigt sich, dass der UV-Filter inzwischen immer seltener in Sonnen­schutz­mitteln einge­setzt wird.

Sind Nanop­artikel in Sonnen­schutz­mitteln unbe­denk­lich?

Laut Bundes­institut für Risiko­bewertung (BfR) geht nach derzeitigem Wissens­stand von Nano­teilchen in Kosmetika keine gesundheitliche Gefahr aus, wenn die Produkte auf gesunde oder auch sonnen­verbrannte Haut aufgetragen werden. Für wunde oder verletzte Haut gibt es hingegen keine Entwarnung, da hierzu keine gesicherten wissenschaftlichen Erkennt­nisse vorliegen. Weitere Forschungs­arbeit ist nötig.

Laut dem Wissenschaftlichen Ausschuss für Verbrauchersicherheit (SCCS) der EU-Kommis­sion deuten Tests zudem darauf hin, dass einge­atmete Nanoteilchen die Lunge schädigen und krebs­er­regend wirken könnten (siehe EU-Publikation Sonnenschutzmittel mit Titandioxid in Nanopartikelform). In sprüh­baren Mitteln, wie zum Beispiel Sonnen­sprays aus Aerosol-Dosen, sollten sie daher vorsorglich nicht einge­setzt werden.

In unseren vergangenen Tests waren in Aerosol­sprays laut Inhalts­stoff­listen auf den Verpackungen keine UV-Filter in Nano-Größe enthalten. Die Gefahr, dass Nanop­artikel aus Cremes und Lotionen über die Atemwege in den Körper gelangen, ist generell als gering einzuschätzen.

Was ist mit anderen kritischen Stoffen?

Seit unserem Test vom Juli 2018 über­prüfen wir die Inhalts­stoff­listen der Produkte auf Stoffe, die der SCCS – der wissenschaftliche Ausschuss für Verbrauchersicherheit der EU – als kritisch bewertet hat. Sofern diese Stoffe enthalten sind, über­prüfen wir gegebenenfalls auch deren Konzentrationen. In den Fokus geraten war etwa der Duft­stoff Lilial (Butylphenyl Methyl­propional). Seit März 2022 ist er in Kosmetik­produkten allerdings verboten: Er steht im Verdacht, beim Menschen die Fort­pflan­zungs­fähig­keit zu beein­trächtigen. Im Sommer 2024 haben wir Sonnen­schutz­mittel erst­mals auf Weichmacher untersucht. Anlass dafür waren Berichte, dass Sonnen­schutz­mittel möglicher­weise mit kritischen Weichmachern verunreinigt werden können. Dem wollten wir nachgehen.

Kann die Haut auch gesund bräunen?

Nein, Bräunung ist eine Schutz­reaktion der Haut. Zwar erhöht sie die Eigen­schutz­zeit nicht einge­cremter Haut gering­fügig. Doch selbst wenn die Haut nicht verbrennt, kann sie beim Bräunen Schäden davon­tragen. Um Haut­krebs zu entwickeln, sind keine Sonnenbrände nötig. Schon geringere Dosen UV-Licht – vor allem auf Haut­stellen, die sonst bedeckt sind – reichen, um Haut­zell­mutationen auszulösen. Auch Sonnen­creme oder Sonnen­spray liefern keinen Frei­brief für endlose Sonnenbäder. Sie verlängern nur den Zeitraum, bis das Sonnen­konto voll ist.

Kann die Haut trotz Sonnen­schutz Vitamin D herstellen?

Ja, wenn auch weniger. Der Körper braucht UV-Strahlen, um das für den Knochen­aufbau wichtige Vitamin D zu bilden. Wie viel davon der Einzelne bildet, wenn er einen Teil der UV-Strahlung mit Sonnen­schutz­mitteln abblockt, ist nicht geklärt. Weitere Infos finden Sie in den FAQ Vitamin-D.

Die richtige Anwendung

Wie viel Sonnen­creme sollte aufgetragen werden?

Bei Sonnen­creme gilt: Klotzen statt kleckern. Um den angegebenen Sonnen­schutz­faktor zu erreichen, braucht eine 1,80 Meter große Person etwa 40 Milliliter für den ganzen Körper – ungefähr drei Esslöffel. Wer kleiner ist, entsprechend weniger. Bei einem Sonnenbad pro Tag also reicht zum Beispiel eine 200-Milliliter-Flasche für fünf Tage – höchs­tens: Da beim Baden, Abtrocknen und Schwitzen der Schutz verloren geht, sollte stets nachgecremt werden. Für 14 Tage Strand­urlaub heißt das: mindestens drei Flaschen ins Gepäck.

Wie lange sind Sonnen­schutz­mittel halt­bar?

Wenn kein Mindest­halt­barkeits­datum drauf steht, geben Aussehen und Geruch Hinweise darauf, ob das Mittel noch brauch­bar ist. Exemplarische Prüfungen der Stiftung Warentest ergaben: Sieht das Produkt noch so aus wie nach dem Kauf, hat es sich also in Konsistenz und Geruch nicht verändert, hält es den Sonnen­schutz­faktor normaler­weise ein. Entsorgen Sie dagegen Produkte, deren Bestand­teile sich voneinander absetzen, die ausflocken oder komisch riechen. Octocrylenhaltige Produkte nach Ablauf des aufgedruckten Mindest­halt­barkeits­datums nicht mehr verwenden (siehe oben).

Welchen Schutz bieten Textilien?

Kleidung ist – neben weniger Sonnen­zeit – laut Studien der beste Schutz vor schädigenden Sonnen­strahlen. Der Stoff sollte möglichst dicht gewebt sein. Polyester­fasern eignen sich besonders gut. Dagegen bieten beispiels­weise weiße, fast durch­sichtige Kleidungs­stücke aus feiner Baumwolle fast keinen Schutz, auch wenn sie bei großer Hitze angenehm zu tragen sind. Oberteile sollten mindestens die Schulter­partie bedecken, dort entsteht besonders schnell ein Sonnenbrand.

Mit Hüten, Mützen oder Tüchern zum Binden sollten vor allem Kinder und Menschen mit wenig oder dünnem Haar ihre Kopf­haut bedecken. Breite Krempen schützen auch Ohren und Nacken. Und: Eine Kopf­bedeckung beugt nicht nur einem Sonnenbrand, sondern im Zweifel auch einem Sonnen­stich vor.

Wie lassen sich auf der Kleidung Flecken durch Sonnen­schutz­mittel vermeiden?

Solche oft gelb­lichen Verfärbungen lassen sich nur schwer auswaschen. Verursacher sind häufig die chemischen UVA-Filter, offen­bar auch in Verbindung mit Schweiß, Haut­fett und Wasser. Durch Waschen der Kleidung können sich die Flecken noch verstärken. Wir haben auch nach intensiven Recherchen kein Test­verfahren gefunden, solche Flecken repro­duzier­bar zu erzeugen. Wie gut sie sich bei den geprüften Mitteln wieder auswaschen lassen, können wir daher nicht testen.

Verhindern lassen sich Verfärbungen am ehesten mit etwas Geduld: Ziehen Sie sich nach dem Eincremen nicht sofort an, sondern warten Sie, bis das Sonnen­schutz­mittel gut in die Haut einge­zogen und getrocknet ist. Fleckig gewordene Kleidung möglichst bald bei mitt­lerer bis nied­riger Temperatur und mit Wasch­mittel ohne Bleiche waschen.

Sonnen­creme und Baden

Was bedeutet eigentlich „wasser­fest“?

Die Stiftung Warentest sieht Versprechen zur Wasser­festig­keit von Sonnen­schutz­mitteln kritisch. Der Grund: Anbieter dürfen ein Sonnen­schutz­mittel schon dann als wasser­fest bezeichnen, wenn es nach zweimal 20 Minuten Baden noch die Hälfte des ursprüng­lich gemessenen Schutzes bietet. Der Begriff „wasser­fest“ kann Verbraucher also zu sehr in Sicherheit wiegen.

Seit Juli 2017 prüfen wir die Wasser­festig­keit nicht mehr. Statt­dessen ziehen wir bei so gekenn­zeichneten Produkten Punkte bei den Werbeaussagen ab. Für Sonnen­anbeter gilt stets: Nach dem Baden, Abtrocknen oder Schwitzen nach­cremen. Auch wenn Sie beispiels­weise Ihren Kindern Gesicht und Hände zwischen­durch mit feuchten Tüchern oder Wasch­lappen reinigen, cremen Sie lieber nach.

Test Sonnencreme für Erwachsene
Test Sonnencreme für Kinder

Heißt „Wet Skin“ auto­matisch auch wasser­fest?

Nein. Wet-Skin-Produkte sollen auch auf nasser oder verschwitzter Haut gut einziehen können, sie sind nicht zwingend wasser­fest.

Sonnen­schutz­mittel und Umwelt

Gefährden chemische UV-Filter in Sonnen­schutz­mitteln die Umwelt?

In Hawaii sind die chemischen Sonnen­schutz­filter Octinoxat und Oxybenzon aufgrund von einigen Studien seit 2021 verboten. In den Unter­suchungen geht es um mögliche hormon­ähnliche Effekte der Filter auf Wasser­lebewesen wie etwa Korallen, Fische oder andere Wasser­organismen. Die Studien­daten werden derzeit inner­halb der EU geprüft. Reichen sie aus und bestätigt sich die hormonelle Wirkung der Stoffe, kann das auch in Europa zu einem Verbot der UV-Filter führen.

Eine akute Gefahr für eine Tier­art oder ein Ökosystem hier­zulande besteht laut Umwelt­bundes­amt nicht (siehe auch Faktencheck: Schadet Sonnencreme der Umwelt?). Oxybenzon wird bei uns gar nicht mehr für Sonnen­schutz­mittel verwendet, Octinoxat – das in der Inhalts­stoff­liste als Ethylhexyl Methox­ycinnamate auftaucht – nur selten.

Sind mineralische Filter in Nano­partikelgröße umwelt­schädlich?

Filter wie Titan- und Zink­oxid werden von Herstel­lern häufig zu Nano­partikeln vermahlen, damit sie sich nicht als weißer Film auf der Haut ablagern. Es hängt von Beschaffenheit, Form und weiteren Eigenschaften ab, welche schäd­lichen Effekte diese Partikel in der Umwelt haben. Bislang ist das aber noch nicht ausreichend erforscht. Zum Teil fehlen dazu die Test­methoden. Mehr Informationen zum Thema Nano­technologie in unserem Special Nanoteilchen: Das sollten Sie wissen.

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Author: Clemencia Bogisich Ret

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Name: Clemencia Bogisich Ret

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